Ist Kaffee gesund – Argumente, die dafür sprechen


Ist Kaffee gesund? Was wir einst über Kaffee dachten

Update: 01.09.23 - Kleine Vorgeschichte: seit dem 17. Jahrhundert sind verschiedene Menschen auf der Suche nach Antworten über die Wirkungsweisen des schwarzen Getränkes. Genau in dieser Zeit entstanden die heute noch bekannten Vermutungen und Vorwürfe, Kaffee sei schädlich für den Organismus.
Neben der Beeinträchtigung von Herz und Stoffwechsel, ist der genussvolle Muntermacher auch verantwortlich für den Raub wichtiger Mineralien. Hinzu kommt die Verschlechterung der psychischen Verfassung, die zu Schlafstörungen und Angstzuständen führen können. Zu guter Letzt stand auch die Einschränkung der menschlichen Fruchtbarkeit im Fokus einiger Verfechter. Die Vermutungen vieler Kritiker aus diesem Jahrhundert wurden teils zu Unrecht bis in die heutige Zeit übernommen. Glücklicherweise kann uns die Wissenschaft derzeit über viele Studien und Forschungsergebnisse unser Gewissen erheblich erleichtern, denn wer erinnert sich nicht an die alten Floskeln:

  • Trink nicht so viel Kaffee, trink lieber mehr Wasser!
  • Zu viel Kaffee ist nicht gut für die Gesundheit!
  • Kaffee entzieht dem Körper Wasser!
  • Zu viel Kaffee erhöht Herzinfarkt und Schlaganfall-Risiko!
  • Kaffee belastet unsere Leber und Nieren!
  • Kaffee erhöht den Cholesterinspiegel!
  • Kaffee erhöht das Diabetes-Risiko!
  • usw.

Viele Studien und Ergebnisse einiger Forscher deuten ständig auf neue Wirkungsweisen hin, die überraschend positive Auswirkungen auf unseren Körper haben können. Seien Sie gespannt, was alles in unserem Kaffee steckt!

Ist Kaffee gesund oder ungesund?

Diese Frage kann auch aus wissenschaftlicher Sicht nicht klar beantwortet werden. Was aber klar beantwortet werden kann sind Fragen, die durch Forschungsergebnisse vieler Studien gestützt werden. Es geht hier also mehr um die Frage:
Was spricht für den Konsum von Kaffee und was eindeutig dagegen?
Los geht's...

Was spricht für den Genuss einer Tasse Kaffee?

Wirkung von Kaffee auf Herzinfarkt und Schlaganfall-Risiko

Kaffee gesund trotz Koffein

Erhöht Kaffee das Herzinfarkt und Schlafanfall-Risiko? Es kommt darauf an, wie viel Kaffee sie täglich trinken. Laut Auswertung sämtlicher Studien, die in den USA veröffentlicht wurde, erhöhe sich das Risiko eines Herzinfarktes erst ab der siebten Tasse Kaffee am Tag. Dieser übermäßige Verzehr von Kaffee führe obendrein zu Schlaflosigkeit und Herzrhythmusstörungen. Der Verzehr von täglich 3-5 Tassen Kaffee hingegen verringere das Herzinfarkt-Risiko. Laut einer Analyse wurde festgestellt, dass Probanden beim täglichen Verzehr von 3-5 Tassen Kaffee seltener einen Schlaganfall und Herzinfarkt erleiden als jene, die deutlich mehr Kaffee tranken. Die Studien, die von einem Team der Harvard School of Public Health analysiert wurde, umfasste ca. 1,3 Millionen Probanden.

Für Kaffeegenießer ist dieses Ergebnis beruhigend. Jedoch sind solche Studien immer als Mittelwert zu betrachten. Dies gilt nur in der Summe von 1,3 Millionen Menschen. Für jeden Einzelnen gelten andere Regeln. Folgende Fragen sollten Sie sich dennoch stellen:

  • Bin ich Schwanger
  • Bin ich Raucher(in)
  • Leide ich an Bluthochdruck
  • Trinke ich viel Alkohol

und einige Frage mehr!
Die Analyse des Teams aus Boston dient nicht als Freifahrtschein zum unbeschwerten Kaffee-Verzehr. Bitte achten Sie auf ihre Gesundheit und fragen sie, wenn Sie nicht sicher sind, ihren Arzt.

Wirkung von Kaffee auf unseren Cholesterinspiegel

Erhöht Kaffee den Cholesterinspiegel? Grundsätzlich Nein! Laut einer Studie aus den Niederlanden erhöhe sich der Cholesterinwert um bis zu 10% beim Genuss von ungefiltertem Kaffee. Nur ein sehr geringer Teil unserer Kaffee-Liebhaber genießen ihren Kaffee ungefiltert. Dabei verrühren sie das gemahlene Kaffeepulver mit kochendem Wasser und warten bis sich das aufgebrühte Kaffeepulver unten im Glas absetzt. Diese Zubereitungsart kennen wir aus südlichen Ländern im Mittelmeer-Raum. Wer gefilterten Kaffee trinkt hat prinzipiell keinen Grund zur Sorge. Der normale Verzehr von 3-5 Tassen am Tag hat keine besorgniserregende Auswirkung auf den LDL-Cholesterinwert. Sollten Sie bereits an einem erhöhten Cholesterinwert leiden, fragen Sie im Zweifelsfall ihren Facharzt.

Wirkung von Kaffee auf unseren Blutdruck

Erhöht Kaffee den Blutdruck? Der Genuss von Kaffee und anderen koffeinhaltigen Getränken, führt zu einer kurzfristigen Veränderung des Blutdruckes. Hier wird unterschieden, ob gelegentlich oder gewöhnlich Kaffee getrunken wird. Dementsprechend schwanken die Blutdruckwerte individuell. Jedoch sind bei Menschen, die nur gelegentlich Kaffee trinken Schwankungen von etwa 10-20 mmHg innerhalb eines Zeitfensters von 20-30 Minuten zu beobachten. Bei gewöhnlich Kaffeetrinkern fallen die Schwankungen weit geringer aus. Vereinfacht ausgedrückt: der Einfluss auf unseren Blutdruck ist gering und auch nur kurzfristig. Es besteht kein Grund zur Sorge. Lediglich Menschen mit Herzrhythmusstörungen sollten sich fachlich informieren.

Wirkung von Kaffee auf unsere Leber und Nieren

Wirkung von KaffeeZu diesem Thema gibt es zahlreiche Untersuchungen, da Zusammenspiel und Wirkungen von Kaffee mit unseren Reinigungs- und Entgiftungsorgane sehr wichtig sind. Auch hier kann ich alle Kaffeetrinker beruhigen und greife zu einer Untersuchung eines Forscher-Teams aus den USA. Eine Analyse Ende 2014 zeigte, dass Kaffeetrinker in der Regel bessere Leberwerte haben. Selbst im Zusammenhang unterschiedlicher Risikofaktoren wie Rauchen, Diabetes oder Fettleibigkeit blieb das Ergebnis bestehen. In einer sechsmonatigen Studie mit 177 Probanden, welche unter chronischen Lebererkrankungen litten, konnte eine Reduktion der krankheitsbedingten Leberfibrose beobachtet werden. Eine andere Studie ergab bei einem täglichen Verzehr von mehr als 3 Tassen Kaffee einen schützenden Effekt für die Leber. Es zeigte sich eine positive Verbindung zwischen dem Kaffeekonsum und der Verbesserung der Leberenzyme.
Koffein beeinflusst die Filterfunktion der Nieren nur kurzfristig und sollte für alle Kaffeetrinker mit normalem Kaffeekonsum unbedenklich sein. Es wird lediglich mehr Urin gebildet. Koffeinhaltige Getränke können laut BDI (Berufsverband Deutscher Internisten e.V) ebenfalls zum Flüssigkeitskonsum hinzugerechnet werden.

Schützt Kaffee vor Krebs?

Genaue Untersuchungen über die schützende Wirkung vor Krebs sind laut Experten nur schwer durchführbar. Es wäre es nicht möglich zu konkretisieren, dass es alleine der Kaffee sein soll, der vor Krebs schützt. Dennoch gilt es als gesichert, dass sich das Krebsrisiko durch moderaten oder normalen Verzehr von Kaffee nicht erhöht.

Kaffee in der Schwangerschaft

Koffeinhaltige Getränke haben nachgewiesenermaßen einen Einfluss auf ihren Blutdruck. Auch wenn diese Werte bei einer Tasse Kaffee nur geringfügig schwanken. Bitte bedenken Sie stets, dass diese Schwankungen auch eine Wirkung auf ihr Baby haben können. Diese Schwankungen fallen bei gewöhnlichen Kaffeetrinkern etwas niedriger aus. Trinken sie sowieso nur gelegentlich eine Tasse Kaffee, wird es eher keine negativen Auswirkungen auf ihr Ungeborenes haben. Hören Sie in sich hinein und gehen sie vorsichtig mit der Droge Koffein um. Laut babycenter.de ist der Verzehr von bis zu 200mg Koffein am Tag das obere Limit, welches nicht überschritten werden sollte. Gehen sie auf Nummer sicher und erkundigen sie sich über den Koffeingehalt ihres Kaffees. So haben sie mehr Kontrolle über den Verlauf ihrer Schwangerschaft.

Erhöht Kaffee das Diabetes-Risiko?

In der 2012 veröffentlichte EPIC-Deutschland-Studie, an der über 42.000 Probanden beteiligt waren konnte folgendes festgestellt werden: Probanden, die täglich mehr als vier Tassen koffeinhaltigen Kaffee tranken, hatten im Vergleich zu denjenigen, die weniger als eine Tasse tranken, ein um 23 Prozent verringertes Typ-2-Diabetes-Risiko. Ein ähnliches Ergebnis zeigte sich auch bei dem entsprechendem Verzehr von koffeinfreiem Kaffee. Nachfolgende Studien bestätigten diese Wirkungsweise. Woher dieser positive Effekt auf unseren Körper kommt ist bislang nicht genau geklärt, da Kaffee über zahlreiche Inhaltsstoffe verfügt.

Entzieht Kaffee dem Körper Wasser?

Das Kaffee dem Körper kein Wasser entzieht gilt als belegt. Kaffee hat eher eine treibende Wirkung. Koffein regt die Filterfunktion der Nieren an was die Urinbildung verstärkt. Dennoch schadet es natürlich nicht zum Kaffee ein Glas Wasser zu trinken. Rechnen sie ihren Kaffee bedenkenlos zu ihrer Flüssigkeitsbilanz hinzu.
Übrigens: Würde Kaffee den Körper Wasser entziehen, würden so manche Menschen zerbröseln, nicht wahr?

Wie viel Kaffee ist pro Tag erlaubt?

In vielen Studien über die Wirkungsweisen des koffeinhaltigen Lieblings werden meist 3-5 Tassen Kaffee täglich getrunken. Mit dieser Menge am Tag konnten viele oben genannte positive Auswirkungen festgestellt werden. Ist diese Menge an Kaffee für sie normal, wird empfohlen diese Menge auf den Tag zu verteilen. 5 Tassen Kaffee hintereinander würde die Koffein-Konzentration im Körper stark erhöhen. Ein Tasse Kaffee verfügt durchschnittlich über etwa 200mg Koffein. Bei körperlichen Beschwerden oder Störungen ist es immer ratsam einen Facharzt zu fragen, um sicher zu sein.

Macht Kaffee süchtig?

macht Kaffee süchtigMachen Sie den Selbsttest und verzichten einige Tage einfach auf ihren Kaffee. Bedrückt sie schon allein der Gedanke die nächsten Tage keinen Kaffee zu trinken? Dann haben sie bereits den ersten Impuls. Das Wort 'abhängig' ist ein hartes Wort und wird oft überschätzt. Es gibt Menschen, die bei schlechter Laune ihrem täglichen Toilettengang entsagen. Sind sie deswegen gleich abhängig von guter Laune? Wir haben einfach die Neigung uns schnell an etwas zu gewöhnen, was auch als positiv gesehen werden darf. Wenn sie also bei dem Gedanken die nächsten Tage keinen Kaffee zu trinken in leichte Panik geraten, kann das auch mit der Änderung ihrer Gewohnheit zusammenhängen.

Achten Sie mehr darauf wie es Ihnen geht, wenn sie keinen Kaffee trinken. Folgende Symptome können auftreten:

  • Schlappheit
  • niedriger Blutdruck
  • gereizte Stimmung
  • Kopfschmerz
  • unmotiviert sein

Definition: Kaffee-Sucht steht für die Abhängigkeit von Koffein. Der Betroffene hat keine Selbstkontrolle mehr. Damit verbunden ist der Zwang gegenwärtige unschöne Gefühle zu unterdrücken. Forschungsergebnisse vom Institut für Psychiatrie und Verhaltenwissenschaften der John Hopkins Universität zeigten auf, dass es bei geringem regelmäßigem Kaffeekonsum (einer Tasse täglich) bereits zu Entzugserscheinungen kommen kann.
Achten Sie doch einmal auf ihr Trinkverhalten. Trinken sie ihren Kaffee, weil sie es immer tun, oder weil sie es wirklich möchten? Wir vom Team der Kaffee-Fee haben es getestet. Seitdem einige gezielt auf ihre Kaffee-Lust achten, ist so manche Tasse im Schrank geblieben.


Quelle: http://www.spiegel.de/gesundheit/ernaehrung/kaffee-konsum-steigert-nicht-das-risiko-fuer-infarkt-oder-schlaganfall-a-960955.html
Quelle: Studie aus Boston: http://circ.ahajournals.org/content/129/6/643
Quelle: http://www.herzstiftung.de/Kaffee-Blutdruck.html
Quelle: http://www.kaffee-wirkungen.de/wirkungen/kaffee-und-krankheitsbilder/lebererkrankungen/
Quelle: http://www.kaffee-wirkungen.de/wirkungen/kaffee-und-krankheitsbilder/diabetes/